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Rückblick: Glaubwürdig in und über China kommunizieren


Diskussion

von links: Moderatorin Theresa Stewart (Storymaker, Managing Director China), Jun.-Prof. Dr. Matthias Niedenführ (Zeppelin Universität, Centre for Leadership and Innovation in Asia), Christine Zhang-Lippert (bridge4works), Felix Lee (Journalist, Autor) 


Rückblick

Glaubwürdig in und über China kommunizieren

25.10.2023, Weltethos-Institut, Tübingen
Veranstalter: CNBW + Storymaker 


Thematik: Deutschland sieht in China einen "Partner, Wettbewerber und systemischen Rivalen". Die systemische Rivalität wird u. a. darin gesehen, dass Deutschland und China in wichtigen Bereichen unterschiedliche Vorstellungen über die Prinzipien und Werte der internationalen Ordnung haben, so die deutsche Bundesregierung. Differenzierte Berichterstattung und konstruktive Dialoge finden in den letzten Jahren nur noch selten statt. Stattdessen stehen Unterschiede und Gegensätze im Vordergrund. In und mit China zu arbeiten, wird immer mehr ein Balanceakt. (Wie) Kann eine wertschätzende Kommunikation gelingen?


Plädoyer für mehr Zusammenarbeit und Dialog - Statements

Jun.-Prof. Dr. Matthias Niedenführ: "Chinakompetenz, die ja in der Chinastrategie der Bundesregierung als so wichtig bezeichnet wird, kann nicht dadurch aufgebaut werden, dass über Jahrzehnte aufgebaute Projekte und Kooperationen, z.B. des DAAD, des Goethe-Instituts und der Universitäten, als verzichtbar gestoppt werden." 

"Während die USA in Institutionen, die China-Kompetenz aufbauen, massiv investiert, weil man den Konkurrenten und Rivalen besser kennen muss, um im Wettbewerb zu bestehen, wendet man sich hierzulande beleidigt und enttäuscht ab. Das ist kurzsichtig und konterkariert alle Ziele, die eigenen Werte in der Welt selbstbewusst zu vertreten. In den gekappten Projekten hatte man es ja ausgerechnet oft mit den Menschen in China zu tun, die unserer liberalen Ordnung zugewandt sind." 

"Wir müssen über unsere Werte nachdenken ... Ein Dialog ist nicht möglich, wenn er lediglich ein moralische Lehrpredigt ist, und der andere nur zuzuhören bzw. zuzustimmen hat ... Der Wert unserer Werte für uns zeigt sich daran, ob wir für diese Werte auch zu zahlen bereit sind." 

Felix Lee konstatierte, dass sich der Blick auf China unglaublich polarisiert habe. Seit der extrem kommunikationsarmen Pandemie sei einerseits die Recherche in dem Land erschwert, andererseits gebe es in der Berichterstattung, vor allem in den sozialen Medien, die Tendenz zum Haltungsjournalismus. Es gehe nicht um das Berichten, sondern um die Frage: "Wie stehst Du zu China?" Die Folge: Viele Entwicklungen wie in der E-Mobilität habe man in Deutschland gar nicht mehr mitbekommen. Eigentlich müsse Deutschland die Chinakompetenz stärken. Stattdessen finde das Gegenteil statt. 

Christine Zhang-Lippert, die vom Bodensee aus für Unternehmen die deutsch-chinesische Zusammenarbeit fördert, wünschte sich mehr Berichterstattung über wirtschaftliche Themen. Die belehrende Art, mit der Außenministerin Annalena Baerbock öffentlich den chinesischen Außenminister bloß stelle, sei das Gegenteil wertschätzender Kommunikation. Wichtg sei aber aktives Zuhören mit Empathie.


Felixlee     Niedenführ (2)

Felix Lee                                                 Jun.-Prof. Dr. Matthias Niedenführ


Heidrun     

Heidrun Haug                                        
(Storymaker, Managing Partner)             


Elmar

Dr.-Ing. Elmar Stumpf (CNBW-Vorstandsvorsitzender, rechts)


Plenum

Plenum, Weltethos-Institut, Tübingen


Gruppenbild

von links: Jun.-Prof. Dr. Mattias Niedenführ, Theresa Stewart, Dr. Ulrich Hemel (Co-Moderator; Direktor des Weltethos-Instituts / hinten), Heidrun Haug, Felix Lee, Christine Zhang-Lippert, Dr.-Ing. Elmar Stumpf