Leitlinien zum Wissenschaftsaustausch mit autoritären Staaten
Deutscher Hochschulverband, 4.4.2023
"Russlands brutaler Überfall auf die Ukraine markiert eine Zäsur – auch für die Wissenschaft. Das Einfrieren institutioneller Kooperationen mit Russland bedeutet einen harten Bruch mit der bisherigen 'Science Diplomacy'. Die Hoffnung, über Wissenschaftsdialog und Forschungskooperationen zu einer engeren politischen Zusammenarbeit auch mit schwierigen Partnern zu gelangen, hat einen herben Rückschlag erlitten.
'Science Diplomacy' ist mit vielen anderen ebenfalls autoritär geführten Staaten schwierig. Dazu zählen Staaten wie der Iran oder die Türkei, vor allem aber auch China, das mit Forschungskooperationen Abhängigkeiten schafft und gezielt Wissen für den Ausbau seines Militär- und Machtapparats abschöpft. Im Reich der Mitte gelten weder Meinungs- noch Wissenschaftsfreiheit. Gegen Forscherinnen und Forscher, die von den strengen Vorgaben der politischen Führung abweichen, wird unabhängig von der Nationalität massiv vorgegangen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich nach dem russischen Präzedenzfall vermehrt die Frage, ob und unter welchen Kautelen gemeinsame Forschung mit autoritären Staaten möglich sein kann und soll. Dazu legt der Deutsche Hochschulverband (DHV) die folgenden Leitlinien vor."
Download der Leitlinien: hier