
Geld regiert auch in China die Welt - nur anders
Wie Staatskapitalismus den zweitgrößten Finanzmarkt der Welt prägt
19. November 2025; 19:00 - 21:00 Uhr
Online
Veranstalter: Freibuger Diskurse
Thematik: Noch 1989 existierten in China keine Kapitalmärkte. Nur drei Jahrzehnte später beherbergt das Land die weltweit zweitgrößten Aktien-, Anleihe- und Derivatemärkte. Nach einer langen Zeit der Abschottung wurde China dadurch mehr und mehr mit den globalen Märkten vernetzt. Manche hegten dabei die Hoffnung, dass sich die Kräfte der Kapitalmärkte auf die Wirtschaft Chinas liberalisierend auswirken würden. Wie Dr. Johannes Petry (Politökonom, Goethe Universität Frankfurt) erläutern wird, wurde diese Hoffnung enttäuscht, denn die Kapitalmärkte in China funktionieren grundlegend anders - mit Staatskapitalismus anstatt Neoliberalismus als treibende Logik der Marktorganisation.
China hat so im Wesentlichen ein paralleles System von Kapitalmärkten mit chinesischen Besonderheiten geschaffen, das mit globalen Märkten koexistiert, sich überschneidet und teils kollidiert. In jedem Fall ist es inzwischen viel zu groß, als dass man seine Spezifika einfach ignorieren könnte. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob wir von diesen chinesischen Besonderheiten etwas lernen können oder ob sie mit westlichen Demokratien unvereinbar sind.