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Deutsch-chinesische Kooperationen in Bildung und Kultur


Zzz


"Deutsch-chinesische Kooperationen in Bildung und Kultur - Austausch und Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene"
Friedrich-Ebert-Stiftung (Bonn)
Verfasserin: Andrea Frenzel, erschienen Juni 2025
Quelle: Einleitung des Papiers

"In der komplexen Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen zur Globalmacht China genießt der über Jahrzehnte gewachsene Bildungs- und Kulturaustausch einen wichtigen Stellenwert. Die vorliegende Publikation untersucht diesen Bereich insbesondere mit Blick auf die kommunale Ebene als Weiterführung des Projekts "Kommunen: Kernstück deutscher China-Politik".

Im Zentrum stehen dabei Fragen nach politischen Zielsetzungen auf deutscher und
chinesischer Seite sowie nach dem Mehrwert der Kooperationen für den Ausbau von China-Kompetenz und für die bewusste Gestaltung der bilateralen Beziehungen auf
gesellschaftlicher Ebene. Kulturaustausch und Bildungskooperationen sind Teil der
operativen China-Politik in den Kommunen. Was auf der kommunalen Ebene stattfindet, kann zugleich mit der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) des Bundes, der Länder und mit Chinas Kulturdiplomatie verbunden sein. Dies führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Ausprägungen, etwa im zivilgesellschaftlichen Vereinswesen oder der Erwachsenenbildung.

Der Thematik wird anhand von zwei Fallbeispielen nachgegangen, die strukturell gewissermaßen an unterschiedlichen Enden des Spektrums stehen: Schulaustausch und Konfuzius-Institute.

Sofern die (auswärtige) Kultur- und Bildungspolitik nicht aus Debatten um Geopolitik und Systemrivalität ausgeklammert wird, besteht im gegenwärtigen deutschen China-Diskurs eine Tendenz, sie gleichsam mit Haut und Haaren der Logik dieser "high politics" einzuverleiben. Dies ist als Reaktion auf die umfassende strategische Ausrichtung chinesischer Politik, einschließlich der Außenkulturpolitik, nachvollziehbar. Schließlich soll Auswärtige Kulturpolitik als Mittel der Außenpolitik deren Ziele umsetzen.

Moderne Auswärtige Kulturpolitik basiert auf dem Prinzip des Kulturaustauschs – eines gegenseitigen Sendens und Empfangens. Sie dient dadurch nicht nur der Wertevermittlung, sondern auch der Krisenprävention durch die Ausbildung interkultureller Kommunikationsfähigkeit. Kultur- und Bildungsaustausch sind Zukunftsinvestitionen, die Risiken mindern können, weil sie langfristig das Verstehen und die Verständigung erleichtern.

In der gegenseitigen Kulturdiplomatie mit Staaten wie China, die (auch) als Systemrivalen aufgefasst werden, entsteht dadurch auf beiden Seiten eine interne Spannung, da die Auswärtige Kulturpolitik ein Instrument darstellt, dessen
Handlungsgrundsatz - der Kulturaustausch - im Kern kaum instrumentalisierbar ist. Die politische Nutzbarmachung kann das gesamte Projekt gefährden. Dieser grundsätzliche Aspekt verdient im praxispolitischen Umgang mit deutschchinesischen Bildungskooperationen mehr Beachtung.
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Download der Studie hier ...