Erwartungen der exportierenden Südwestindustrie
Das Außenwirtschaftsbarometer 01/2021 der IHK (Region Stuttgart) ist erschienen. Danach blicken die auslandsaktiven Südwestunternehmen weiter verhalten, aber positiver auf die kommenden Monate. Der Saldo der baden-württembergischen Exporterwartungen ist um 13 auf 12 Punkte gestiegen. 34% der Unternehmen erwarten in den kommenden Monaten eine Steigerung ihrer Exporte; 23% gehen von einem Rückgang aus.
Positive Signale kommen aus Asien, Nordamerika und der Eurozone und lassen die derzeit als Hoffnungsträger der Wirtschaft geltende Branche Industrie per Saldo weit optimistischer auf den zukünftigen Außenhandel blicken als die Unternehmen aus der Branche Transport und Verkehr, als der grenzüberschreitende Großhandel und die Dienstleister.
Nach Weltregionen (Auszüge)
Die positiven Impulse kommen aus Asien (Zunahme der Erwartungen um 15 auf 32 Saldenpunkte), Nordamerika (plus 25 auf 24 Punkte) und in geringerem Maße auch aus der Eurozone (plus 12 auf 19 Punkte).
Chinas Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs und auch der Außenhandel mit Südkorea steigt. Nicht nur die Exporterwartungen für Nordamerika dürfte die Hoffnung positiv beeinflusst haben, dass zum einen das geplante 2-Billionen-Dollar schwere Konjunktur- und Hilfspaket des neuen US-Präsidenten die US-Wirtschaft ankurbelt – und dass zum anderen durch diesen Machtwechsel eine Normalisierung der Handelsbeziehungen mit Europa und China erfolgen wird. Die Erwartungen für den Handel mit Lateinamerika und Russland stagnieren dagegen bedingt durch die Corona-Pandemie und viele ökonomische Probleme auf niedrigem Niveau. Trotz des Last-Minute-Handelsdeals zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU zum Ende der Brexit-Übergangsphase erwartet die Mehrheit der Industrieunternehmen, dass die UK-Exporte noch weiter schrumpfen werden.
Für alle Weltregionen gilt: Die neuen Virus-Mutationen und die dadurch anhaltende Unsicherheit über den Pandemie- Verlauf erschweren den Unternehmen solide Prognosen und Planungen. Langfristige, stabile Direktinvestitionen im Ausland könnten vermehrt einem kurzfristigeren „Fahren auf Sicht“ weichen. Die Verfügbarkeit und Wirksamkeit von Covid-19-Impfstoffen dürfte sich zumindest in den kommenden Monaten durchaus als internationaler Wettbewerbsfaktor etablieren.
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