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Fabian Knopf über Compliance und Chinas Social Credit System

Fabian Knopf


Fabian Knopf
Director of Client Services, R&P China Lawyers
CNBW-Mitgründer 


Warum engagieren Sie sich im CNBW – was macht das CNBW so besonders?


F. Knopf: "Es gibt noch immer viele Wissenslücken und Missverständnisse zwischen
deutschen und chinesischen Geschäftspartnern. Mir liegt daran, ein
besseres Verständnis für die chinesische Geschäftsumgebung zu
vermitteln. Das ist die Basis für bessere Entscheidungen. Die Plattform
CNBW hilft allen Seiten weiter."


Im CNBW werden Sie zunächst das Thema Compliance in China behandeln
– eine komplexe Angelegenheit. Was sind die dringendsten Maßnahmen,
wenn deutsche Unternehmen dort aktiv werden wollen?


F. Knopf: "Die Prüfung aller relevanten Gesetze und Verordnungen, die die
Geschäftsaktivitäten des Unternehmens in China und eventuell auch
außerhalb des Landes betreffen, ist ganz wichtig.
Compliance ist für die meisten deutschen Unternehmen kein neues Thema.
Aber sie sollten sich trotz des heimischen vermeintlich hohen Standards
darauf einstellen, dass Standards in einigen Bereichen in China noch höher
sein können. In anderen Bereichen können sie niedriger sein, was als nicht
vereinbar gesehen werden kann. Auf diese und andere Unterschiede sollte
sich der deutsche Unternehmer möglichst schnell einstellen, ohne dabei das
Wissen und die Erfahrung aus dem deutschen Arbeitsumfeld zu
vernachlässigen."


In Ihrem Compliance Briefing haben Sie sich u. a. mit Chinas Social Credit
System befasst. Worauf müssen sich deutsche Standortverantwortliche und
ihre Mitarbeiter einstellen?


F. Knopf: "Chinas Social Credit System ist ein gutes Beispiel für Compliance in
China. Seit Jahren wird über das System gesprochen, viel ist indes noch
nicht passiert. Von den Behörden kommen ehrgeizige Ankündigungen, die
aber von den Unternehmen eher skeptisch aufgenommen werden. Es gibt
für Unternehmen aber bereits seit vielen Jahren einzelne Punktesysteme,
die nun vermehrt zusammengetragen und auch öffentlich kommuniziert werden.
Von Unternehmen und Führungskräften wird man zunehmend mehr
Informationen verlangen. Diese werden dem System laufend zugeführt.
Standortverantwortliche werden später einen regelmäßigen Überblick über
Punktestände erhalten, verbunden mit Infos darüber, wie sich eine
Punktzahl hinsichtlich Privilegien oder Einschränkungen beeinflussen lässt.
Wie gesagt: Das System ist noch in der Entwicklung, aber Unternehmen
müssen sich darauf einstellen, dass sie entsprechend auf neue
Anforderungen zu reagieren haben."