Sabine Dietlmeier über Branchen mit dem größten Wachstumspotenzial in China
Sabine Dietlmeier
Geschäftsführerin, German Industry and Commerce Greater China GmbH
CNBW-Gründerin
Warum engagieren Sie sich im CNBW – was macht das CNBW so besonders?
S. Dietlmeier: "Viele Baden-Württemberger Firmen sind Pioniere des China-Geschäfts, viele Chinesinnen und Chinesen haben hier Unternehmen gegründet und viele Deutsche aus dem Ländle haben Zeit in China verbracht und wertvolle Erfahrungen gesammelt – ein Netzwerk für unsere Region, das all diese Menschen zusammenbringt, ist überfällig. Ich freue mich auf die persönlichen Begegnungen und den fachlichen Austausch mit anderen China-Begeisterten."
Sie helfen jährlich bis zu 2.000 deutschen Unternehmen bei der Vorbereitung zum Markteinstieg in China. Welche Branchen haben aus Ihrer Sicht das größte
Wachstumspotenzial?
S. Dietlmeier: "In China lohnt sich immer ein Blick auf die langfristigen Strategien, etwa Made-in-China 2025 und die 5-Jahres Programme. Es gilt zu verstehen, welche Branchen in den kommenden Jahren besonders gefördert werden. Im Fokus sind alternative Antriebe für Schiene, Automobile und Schifffahrt, moderne IT-Infrastruktur, der gesamte Gesundheitssektor mit dem Schwerpunkt digitale Anwendungen und mit all diesen Themen verbundene Dienstleistungen. Überhaupt nimmt der Service-Sektor in China weiterhin Fahrt auf und bietet gute Chancen für Kooperationen."
Welche deutschen Unternehmen sind derzeit vor allem in China unterwegs?
S. Dietlmeier: "Aus Deutschland haben bereits fast 6.000 Firmen in China investiert. Das sind neben DAX-Konzernen und mittelständischen Maschinen- und Anlagenbauern zunehmend Firmen jeder Größenordnung: Start-ups, die in China die richtigen Fertigungspartner für ihr Produkt finden, Marketingagenturen, die ihren europäischen Kunden folgen, und Unternehmen, die chinesische Lieferanten suchen. Egal, ob Konzern oder Einzelfirma – China ist ein fester Bestandteil im Wirtschaftsalltag der meisten deutschen Unternehmen."