Studie zur Medienberichterstattung in Sachen Corona
Im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung haben Jia Changbao, Mechthild Leutner und Xiao Mongxing 700 Artikel untersucht. In der Studie "Die China-Berichterstattung in den deutschen Medien im kontext der Corona-Krise" haben sie u.a. herausgestellt, dass "die wenig ausdifferenzierte Themenagenda mit Ausnahme der Anfangsphase vorwiegend von der Perspektive deutscher Interessen bestimmt" war. Vergleiche seien danach weniger hinsichtlich des Umgangs mit der Pandemie als hinsichtlich der als Gegensatz konstruierten unterschiedlichen Systeme erfolgt.
Weiter heißt es: "Die Beiträge reproduzieren eine 'westliche' Werteagenda und eurozentrische Perspektive, aus der die 'Messung' Chinas erfolgt. Es findet eine Gegenüberstellung von 'wir' und China als 'das Andere' statt, wobei das 'Andere' als nicht gleichrangig konstruiert wird und so erneut Klischees und Ängste befördert
werden. Mit dieser Perspektive geht eine quantitative und qualitative Dominanz nichtchinesischer Quellen und ein sprachlicher Duktus einher, der ausgewählten
'westlichen' Repräsentant*innen eine größere Glaubwürdigkeit und auch Deutungsmacht zuspricht."
Über die Autoren:
Jia Changbao promoviert im Fach Sinologie an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) nach einem Studium an der Peking-Universität. Mechthild Leutner ist emeritierte Professorin für Sinologie an der FU Berlin. Sie hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen und zu deutschen Chinabildern veröffentlicht. Xiao Mingxing promoviert im Fach Sinologie an der FU Berlin nach einem Studium an der Peking-Universität.
Die komplette Studie lesen Sie hier
Hinweis:
Mechthild Leutner stellt die Studie am 8.11.2021 in einer Online-Veranstaltung des Konfuzius-Institut an der FU Berlin vor. Mehr hier ...